Der Vorstehhund ist entsprechend seine Zweckbestimmung ein vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund. Dabei muss er alle geforderten Anlagen besitzen und für alle Arbeiten im Feld, im Wasser sowie vor und nach dem Schuss brauchbar sein. Sie suchen mit hoher Nase im Wind und stossen so gefundenes Wild nicht aus dessen Deckung sondern markieren es durch ihre dabei typische Körperhaltung gespannten Verharrens. Der Jäger kann sich dann zur Schussabgabe vorbereiten, muss das vom Hund gefundene Wild aber selbst heraustreten. Der Vorstehhund muss das erlegte Wild sowohl aus dem Wasser wie vom Land sauber und schnell bringen. Vorstehhunde benötigen viel Bewegung und Beschäftigung. Der jagdliche Einsatz sollte ihren vielseitigen Veranlagungen entsprechen.

Die deutschen Vorstehhunde stellen jagdgeschichtlich betrachtet eine sehr junge Jagdhundegruppe dar. die durch das ihr eigenen Jagdverhalten des sogenannten Vorstehens gekennzeichnet ist. Sie bilden eine in mehreren Haarschlägen gezüchtete Rasse von unterschiedlicher Grösse und Färbung dar. So werden kurz- und rauhaarige Hunde von solchen mit langem Haar unterschieden. Ähnliches lässt sich über die Farbgebung aussagen, wo einzelne Schläge streng ein- und andere zweifärbig gezüchtet werden. Bezüglich ihrer jagdlichen Verwendung werden sie auch als Vollgebrauchshunde bezeichnet. Dies im Gegensatz etwa zu den englischen Vorstehhunden.

Der Deutsche Drahthaar ist ein rauhaariger Vorstehhund mit praktisch wetterfeste Behaarung. Sein Haar ist hart anliegend und dicht, das Deckhaar ist 2 bis 4 cm lang und er hat eine dichte Wasserabweisende Unterwolle. Es gibt ihn in den Farben Braunschimmel und Schwarzschimmel mit und ohne Platten, Braun mit und ohne weissen Brustfleck sowie als Hellschimmel. Er erreicht eine Schulterhöhe von 57 bis 68 cm.

Der Deutsche Kurzhaar ist, wie es sein Name schon sagt, ein kurzhaarig Hund in den Farben braun und schwarz, Braunschimmel und Schwarzschimmel oder weiss mit brauner Kopfzeichnung, braunen Platten oder Tupfen. Er hat eine Schulterhöhe von 58 bis 66 cm. Unter den Vorstehhunden ist mit seiner flotten weiten Suche der Feldspezialist.

Der Deutsche Langhaar ist mit seinem langhaarigen Fell in den Farben braun, Dunkel-, Hell- oder Forellenschimmel, braun weiss der Hund des Waldjägers oder vor allem des Försters. Er hat eine Schulterhöhe von 58 bis 70 cm.

Der Deutsche Stichelhaar besitzt ein Rauhaariges Fell, ähnlich wir der Deutsche Drahthaar. Es gibt ihn in den Farben braun und weiss, graubraun meliert mit einzelnen grösseren und kleineren Platten. Er erreicht eine Schulterhöhe von 60 bis 66 cm.

Der Griffon wurde in Deutschland aus vielen europäischen Hunderassen herausgezüchtet, trotzdem wird die Hunderasse als französische geführt. Das französische Wort Griffon bedeutet Rauhaar und ist die Bezeichnung für sein rauhaariges Haarkleid. Es gibt ihn in den Farben weiss mit braun, blaugrau, einfarbig braun mit grauen Haaren gestichelt. Er erreicht eine Schulterhöhe von 58 bis 64 cm.

Der Grosse Münsterländer hat ein langhaariges Fell in den Farben weiss mit Platten und Tupfen, schwarz geschimmelt, hat einen schwarzen Kopf teils mit weisser Blesse. Er erreicht eine Schulterhöhe von 55 bis 65 cm. Der Grosse Münsterländer ist unter den Vorstehhunden ein guter Lautjäger und Verlorenbringer.

Der kleine Münsterländer hat ein langhaariges Fell in den Farben braun-weiss oder Braunschimmel. Er ist mit einer Schulterhöhe von 50 bis 56 cm der kleinste der Deutschen Vorstehhunde.

Der Pudelpointer wurde aus den beiden Rassen Pudel und Pointer gezüchtet mit dem Ziel einen vielseitigen und rauhaarigen Gebrauchshund zu schaffen. Er besitzt eine starken Bart mit buschigen Augenbrauen, sein Rauhhariges Fell gibt es in den Farben dunkel- bis mittelbraun. Er erreicht eine Schulterhöhe von 55 bis 68 cm.

Der Weimaraner gibt es kurzhaarig wie auch langhaarig in den Farben silber, reh- oder mausgrau mit Übergängen zu den einzelnen Farbschlägen. Er hat eine Schulterhöhe von 57 bis 70 cm. Der Weimaraner besitzt eine gute Naturschärfe und durch einzüchten der Mannsschärfe ist er auch als Schutzhund geeignet.

Englische Vorstehhunde wurden ursprünglich als reine Spezialisten für die Feldarbeit gezüchtet. Mit dem starken Rückgang des Niederwildes hat sich aber dann auch das Einsatzgebiet dieser Hunde stark verändert. So wurden sie vermehrt für Arbeiten eingesetzt die zuvor dem Vollgebrauchshund vorbehalten waren. So wurden sie unter anderem auch auf der Rotfährte oder am und im Wasser eingesetzt.

Der English Setter ist ein langhaariger Hund in den Farben schwarz, weiss, silber und weiss. Wobei Tupfer den Platten bevorzugt werden. Er hat eine Schulterhöhe von 61 bis 68 cm, Der English Setter ist ein überwiegender Feldspezialist.

Der Gordon Setter hat ein langhaariges Fell in den Farben kohlschwarz mit kastanienroten Abzeichen. Er erreicht eine Schulterhöhe von 62 bis 66 cm. Unter den Englischen Vorstehhunden kann der Gordon Setter als der Waldhund betitelt werden.

Der Irish Red Setter ist ein langhaariger Hund in den Farben kastanienbraun bis Mahagonirot. Er hat eine Schulterhöhe von 64 bis 68 cm. Der Irish Red Setter, ist sehr gut zu Führen, hat grosse Ausdauer und einen enormen Finderwillen, er ist deshalb ein sehr vielseitig einsetzbarer Jagdhund.

Der Irish Red & With Setter ist ein langhaariger Hund mit einer weissen Grundfarbe welche mit roten Flächen und wenigen Tüpfelungen durchbrochen ist. Der Irish Red & With Setter ist ein leicht zu führender Jagdhund. Er hat eine Schulterhöhe von 57 bis 66 cm.

Der Pointer ist ein kurzhaariger Hund in den Farben schwarz mit weiss, Zitronenfarbig mit weiss, orange mit weiss, er kann auch ein bis dreifarbig ausgebildet sein. Der Pointer ist ein klassischer Feldspezialist und bringt dort seine grösste Leistung.

Selbstverständlich gibt es auf unserem Kontinent noch viele andere Vorstehhunde welche hier aber nicht alle vorgestellt werden können. Zwei dieser Hunderassen sollten hier aber doch erwähnt werden.

Der Magyar Vizsla ist ein Ungarischer Vorstehhund. Der Magyar Vizsla ist schnell, hat eine unermüdliche Ausdauer, eine beachtliche Schwimmleistung und verfügt über eine sehr gute Nase, weshalb er auch häufig als Nachsuchehund eingesetzt wird. Beim viel selteneren Drahthaar- Vizsla wurde der Deutsche Drahthaar eingekreuzt, er ist dadurch etwas kräftiger gebaut und ist auch etwas schwerer, dafür ist er bei jedem Wetter sehr widerstandsfähig.  Es gibt in mit kurz-oder Rauhaarigem Fell in den Farben dunkelsemmelgelb in verschiedenen Tönungen. Weisse Flecken an der Brust und Pfoten sind selten aber erlaubt. Der Magyar Vizsla braucht viel Beschäftigung und ist deshalb nur bedingt für Personen geeignet welche nur einfache Spaziergänge durchführen.  

Der Bretonische Vorstehhund (Epagneul Breton) stammt aus der Bretagne in Frankreich. Er ist in Frankreich der am meisten verbreitete kleine Vorstehhund vom Typ Spaniel. Obwohl er vom Typ Spaniel ist, ist er kein Stöberhund sondern ein klassischer Vorstehhund. Er ist ein vielseitig einsetzbarer Vorstehhund für die Niederwildjagd. Seine Feinnasigkeit, sein festes Vorstehen und seine konzentrierte Feldsuche zeichnen diesen Hund aus. Aufgrund seine hervorragenden Nase wird er auch viel für die Nachsuche verwendet. Es gibt ihn in den Farben weiss und schwarz, weiss und braun oder auch tricolor, mit mittelmassig überhandnehmender Scheckung. Er erreicht eine Schulterhöhe bis 52 cm. Der Bretonische Vorstehhund ist nicht unbedingt als Familienhund geeignet, da er mit seinem ausgeprägten Bewegungsdrang und einer Unterbeschäftigung leidet.