Säugetiere

Rehbock

Quelle: www.waidmanns-dank.de
Quelle: www.waidmanns-dank.de

Die Rehböcke schieben jährlich ein neues Geweih, welches dann im Herbst wieder abgeworfen wird. Während des Wachstums ist das Geweih von einer Haut überzogen welche im Frühjahr abgefegt wird. Der Junge einjährige Bock Fegt sein Geweih im Mai bis Juni und wirft es im November bis Dezember ab. Der ältere Bock Fegt sein Geweih, der ältere im März bis April und wirft es im Oktober bis November ab. Die Brunft beim Rehwild findet zwischen Ende Juli und Anfang August statt. Es kann dann Mitte November noch zu einer Nachbrunft kommen.

Rehgeiss

Quelle: www.bz-berlin.de
Quelle: www.bz-berlin.de

Die Rehgeissen werden Ende Juli Anfang August während der Paarungszeit beschlagen. Danach ruht das voll befruchtete Ei in der Entwicklung bis ca. Mitte Dezember. Sie setzen dann im Mai oder Juni 1 bis 3 Kitze. Die Behaarung des Reh ist im Sommer rötlich, im Winter braun bis braungrau. Der Unterbauch ist fast weiss. Der Haarwechsel findet im April bis Mai und im September bis Oktober statt. Je älter das Reh ist, je später findet der Haarwechsel statt. Der Spiegel ist weiss und beim Rehbock und Rehgeiss unterschiedlich ausgestaltet. Die Rehgeiss hat in der Winterdecke um die Genitalien einen deutlich abstehenden weissen Haarbüschel. Dies ist das beste Merkmal um den Kahlbock von der Rehgeiss zu unterscheiden.

Rehkitz

Quelle: www.hna.de
Quelle: www.hna.de

Im Mai bis Juni werden die Rehkitze gesetzt. Vielfach setzt die Rehgeiss die Kitze in Wiesen, wo leider zu dieser Zeit die Landwirte mit dem Mähen beginnen. In dieser Zeit fallen jährlich sehr viele Rehkitze den Mähmaschinen zum Opfer, da sie sich in der ersten Zeit im Gras nur ducken und nicht flüchten. Dies ist die Zeit wo wir Jäger sehr intensiv gefordert sind und die Wiesen intensiv nach Rehkitzen absuchen um sie dann in den Wald zu bringen, damit sie nicht vermäht werden. Rehkitze sind im ersten halben Lebensjahr weiss getupft. Diese Tupfen verschwinden mit dem ersten Haarwechsel im September bis Oktober völlig.

Keiler

Quelle: www.fotocommunity.de
Quelle: www.fotocommunity.de

Die Wildschweine sind die Urform aller Hausschweine. Wild- und Hausschweine lassen sich kreuzen und sind fruchtbar. Das Haarkleid beim Wildschwein besteht aus steifen Borsten und im Winter mit einer gekräuselten Unterwolle. Die Rauschzeit liegt im Normalfall, das heisst bei intakten sozialen Strukturen, zwischen November und Januar. Dann gesellen sich die alten Keiler (männliches Wildschwein) zur Rotte. Die Keiler kämpfen um die Rotte, dabei kommt es neben den rituellen Kämpfen, wie Schulterstemmen, gelegentlich auch zu heftigen Kämpfen mit Verletzungen. Keiler können bis ca. 150 kg schwer werden.

Bache

Quelle: www.fotocommunity.de
Quelle: www.fotocommunity.de

Wildschweine sind sozial sehr hochstehend organisiert. Sie leben in Familienverbänden, sogenannten Rotten, welche durch ein erfahrenes Mutterschwein, die Leitbache, geführt wird. Die Leitbache bestimmt weitestgehend die Aktivitäten der gesamten Rotte, wie Nahrungssuche, Wahl der Schlafplätze und Beginn der Rauschzeit. Die Rotte besteht aus unterschiedlich alten Muttertieren mit ihren Frischlingen, dabei sind die weiblichen Mitglieder der Rotte miteinander verwandt. Männliche Nachkommen müssen die Rotte bei Erreichen der Geschlechtsreife verlassen Die Grösse der Rotte variiert je nach Lebensraum. Eine intakte Rotte hat ein eigenes Einstandsgebiet, in welchem sie sich sehr gut auskennt. Wenn die Sozialstruktur der Rotte gestört ist, zum Beispiel durch den Abschuss oder durch einen Verkehrsunfall der Leitbache, werden die Bachen auch zu Unzeiten rauschig. Dies hat zur Folge, dass praktisch das ganze Jahr über mit Frischlingen gerechnet werden muss. Auch Frischlinge ab dem achten Monat können dann bereits beschlagen werden. In der letzten Zeit konnte aber auch beobachtet werden, dass selbst wenn die Leitbache vorhanden ist es zu solchen Situationen kommt, dies hat aber den Grund, dass die Wildschweine ein sehr gutes Nahrungsangebot in ihrem Lebensraum vorfinden. Bachen können bis ca. 90 kg schwer werden.

Überläufer

Quelle: /www.zhaw.ch
Quelle: /www.zhaw.ch

Neben den Muttertierrotten bilden auch die vertriebenen, geschlechtsreifen Überläuferkeiler eigene Gruppen, so genannte Halbstarkenrotten. Diese unternehmen zusammen oft sehr weite Wanderungen und besiedeln in der Regel als erste neue Lebensräume. Die Wanderung dieser Halbstarkenrotten erfolgen oft entlang uralter Fernwechsel.

Frischlinge

Quelle: www.20min.ch
Quelle: www.20min.ch

Die Tragzeit dauert rund 16 Wochen. Kurz vor dem Werfen sondert die trächtige Bache sich von der Rotte ab und baut aus Ästen und trockenem Pflanzenmaterial einen Wurfkessel. Hier wirft sie 4 bis 6 Frischlinge, Nach etwa einer Woche gesellt sie sich mit dem Nachwuchs wieder zur Rotte. Die Frischlinge haben am Anfang ihre Typischen gelben und dunklen Streifen, welche sie nach ca. 4 bis 7 Monaten verlieren. Die Frischlinge werden rund 3 Monate gesäugt. Sie nehmen aber bereits sehr früh feste Nahrung zu sich.

Rotfuchs

Quelle: www.naturfotografen-forum.de
Quelle: www.naturfotografen-forum.de

Füchse leben in Familienterritorien, ein bis zwei Fähen mit ihren Welpen sowie der Vaterrüde. Die Jungfüchse müssen im Herbst das Elternterritorium verlassen und wandern dann mehr oder weniger weit, bis sie sich einem Partner anschliessen oder ein eigenes Territorium erschliessen. Die Ranzzeit (Paarung) ist im Januar und Februar und die Tragzeit beträgt 50 bis 53 Tage. Die Fähe wirft dann 1 bis 12 Junge (im Mittel ca. 5 Junge). Die Welpen kommen blind zur Welt und sind kaum grösser als ein Maulwurf. Mit etwa zwei Wochen öffnen sie die Augen und bald danach verlassen sie den Bau. Im Alter von 2 bis 3 Monaten beginnen sie mit eigenen Streifzügen. Mit 9 bis 10 Monaten werde sie dann geschlechtsreif.

Dachs

Quelle: www.naturfotografen-forum.de
Quelle: www.naturfotografen-forum.de

Dachse sind in Sozialstruktur und Raumnutzung sehr vielfältig. Diese sind an das Futterangebot und dessen Verfügbarkeit angepasst. Je nach Situation leben sie als Einzelgänger, paarweise oder in Sippen. Steht ganzjährig viel Nahrung zur Verfügung ist die Dachsdichte gross. Dachse bewohnen Wälder und landwirtschaftlich geprägte Landschaften. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv und streifen nach Nahrung suchend bis 11 km pro Nacht umher. Den Tag verbringen sie in selbst gegrabenen Höhlensystemen (Bauen). Im Winter reduzieren sie ihre nächtlichen Gänge und bei grosser kälte halten sie eine Winterruhe bei der sie den Bau mehrere Wochen nicht verlassen. Die Paarungszeit ist im Frühjahr unmittelbar nach der Geburt der Jungen, welche im Januar bis März zur Welt kommen. Die Tragzeit beträgt 8 bis 12 Monate wovon sie während 6 bis 10 Monaten eine Keimruhe haben in der die befruchteten Eier im Uterus bleiben und sich nur sehr langsam entwickeln. Danach gibt es eine Austragszeit von zwei Monaten. Die jungen Dachse werden drei Monate von der Mutter gesäugt und sind nach 10 Monaten selbstständig, bleiben aber oft noch im Bau der Eltern. Nach zwei Jahren werden die Jungen dann Geschlechtsreif.

Feldhase

Quelle: www.tierchenwelt.de
Quelle: www.tierchenwelt.de

Der Feldhase paart sich während rund 200 Tagen im zwischen Februar bis September. Die Tragzeit beträgt 42 Tage und die Häsin kann ab dem 6. Tag vor der Geburt bereits wieder begattet und befruchtet werden. Diese sogenannte Doppelträchtigkeit wird auch Superfötation oder Schachtelträchtigkeit genannt. In unseren Höhenlagen kommt es zu bis zu 4 Würfen pro Jahr mit rund 8 Jungen pro Wurf. Die Jungen kommen mit geöffneten Augen und vollkommen behaart zur Welt. Die Mutter säugt die Jungen einmal täglich einen Monat lang. Die Häsinnen werden nach sechs Monaten Geschlechtsreif, die männlichen Hasen etwas später. Der Feldhase steht heute auf der roten Liste der gefährdeten Tiere und wird im Kanton Zürich freiwillig nicht mehr bejagt. Noch Mitte des letzten Jahrhunderts war er in unserem Land mit 50'000 bis 70'000 geschossenen Tieren eine der wichtigsten jagdlichen Beutetierarten. Sein Bestand hat aber in den letzten 50 Jahren dramatisch abgenommen. Auf landwirtschaftlichen Nutzflächen ist der Feldhase in vielen Regionen sehr selten geworden. Als Gründe dazu werden genannt: 

  • Veränderung der Landwirtschaftlichen Anbaumethoden.
  • im Ackerbau wird heute grossflächiger bewirtschaftet.in der Grünlandbewirtschaftung wird sehr häufig gemäht, so dass vor allem Junghasen nicht entkommen können.
  • in den vergangenen Jahrzehnten hat der Einsatz agrochemischer Substanzen stark zugenommen.
  • durch die grossräumige Nutzung der Landschaft sind Kleinstrukturen, Hecken etc. entfernt worden, welche eine Verbindung zwischen den Kerngebieten möglich machten.
  • Klimatische Veränderungen, das Klima ist in den letzten 50 Jahren feuchter geworden. Besonders die feuchtkalten Perioden im Frühling setzen den Junghasen zu.

Steinmarder

Quelle: www.welt.de
Quelle: www.welt.de

Besondere Merkmale des Steinmarders sind sein gegabelter weisser Brustlatz und sein grau- bis rosafarbiger Nasenspiegel. Seine Zehen- und Sohlenballen sind unbehaart. Die Paarungszeit, die Ranz findet im Juni bis August statt, es kann dann im Januar noch zu einer Nachranz kommen. Die Tragzeit dauert 9 Monate inklusive der Keimruhe, bei der das befruchtete Ei ruht die Austragzeit beträgt dann 10 Wochen. Die Geburt der jungen Steinmarder findet dann im März bis April statt, dabei wirft die Mutter 2 bis 5 Junge. Die Aufzucht der jungen Steinmarder findet ohne Beteiligung des Vaters nur durch die Mutter statt. Die Jungen sind mit ca. 6 bis 10 Monaten Selbstständig und werden im 2. Lebensjahr Geschlechtsreif.

Baummarder

Quelle: https://naturfotografen-forum.de
Quelle: https://naturfotografen-forum.de

Besondere Merkmale des Baummarders sind sein kastanienbraunes Fell, mit dem gelblichen Brustlatz, dessen Form sehr variabel ist und der an den Rändern aufgebrochen erscheint und sein brauner Nasenspiegel. Seine Zehen- und Sohlenballen sind behaart. Beim Ansprechen in der Natur ist jedoch die Unterscheidung zwischen Steinmarder und Baummarder sehr schwer. Die Paarungszeit, die Ranz findet im Juni bis August statt. Die Tragzeit dauert 9 Monate inklusive der Keimruhe, bei der das befruchtete Ei ruht. Die Geburt der jungen Steinmarder findet dann im April statt, dabei wirft die Mutter 1 bis 6 Junge. Die Aufzucht der jungen Steinmarder findet ohne Beteiligung des Vaters nur durch die Mutter statt. Die Jungen sind mit ca. 6 Monaten Selbstständig und werden im 2. Lebensjahr Geschlechtsreif.

Biber

Quelle: www.tjv.at
Quelle: www.tjv.at

Der Biber ist ein grosses, braungraues Nagetier mit plattem, schuppigem Schwanz. Männchen und Weibchen leben in Einehe und im Familienverband mit ihren Jungen zweier Jahrgänge. Das Paar verhält sich territorial und beansprucht einen Uferabschnitt eines Gewässers, oder ein kleines Gewässer als ganzes. Am flachen Ufern errichten sie grosse Burgen aus Knüppeln und an Steinufern graben sie sogenannte Erdbaue. Die Paarungszeit ist im Dezember bis April. Nach einer Tragzeit von 105 Tagen kommen die Jungen im April bis Juli zur Welt. Die Mutter wirft 1 bis 5 Junge meistens jedoch 2 bis 3. Die Jungen kommen sehend und voll behaart zur Welt und müssen lange und intensiv betreut werden. Beim Biber kümmern sich Vater und Mutter um die Aufzucht. Die Biber sind ans Wasser gebunden, und sie erreichen deshalb die wichtigen Bereiche ihres Lebensraumes schwimmend und tauchend. So ist zum Beispiel der Zugang zu ihrer Burg immer unter Wasser. Der Biber ernährt sich ausschliesslich mit pflanzlicher Kost.

Eichhörnchen

Quelle: www.tierchenwelt.de
Quelle: www.tierchenwelt.de

Als einziges Nagetier mit so langem buschigen Schwanz ist das Eichhörnchen unverkennbar. Farblich ist es sehr variabel von hellrot bis fast schwarz, dabei ist die Bauchseite stets weiss. Im Winterkleid sind die Ohrbüschel oft ausgeprägt. Eichhörnchen bauen Nester aus Zweigen welche Kobel genannt werden. Die Nahrung des Eichhörnchens ist zum grössten Teil pflanzlich und zu einem kleinen Teil tierisch. Sie richtet sich nach der Jahreszeit und beinhaltet Knospen, Triebe, Früchte, Samen, Pilze, Vogeleier und Jungvögel und sie betreiben eine ausgeprägte Vorratswirtschaft. Sie verstecken die Nahrung in der Erde, in Baumrinden, Rindenspalten und Astgabeln, sie merken sich aber die Standorte nicht, sondern suchen systematisch an geeigneten Versteckstellen und finden ihre Vorräte mit Hilfe ihres Geruchsinnes. Die Paarungszeit ist von Januar bis Mitte Jahr und haben im Abstand von 3 Monaten zwei Würfe pro Jahr. Nach 38 Tagen Tragzeit kommen 2 bis 5 Junge zur Welt. Die Jungen kommen blind und nackt zur Welt, solange die jungen noch klein sind verweigert die Mutter dem Männchen den Zutritt zum Baumnest. Die Jungen werden im zweiten Lebensjahr Geschlechtsreif.

Bisamratte

Quelle: www.kidsweb.wien
Quelle: www.kidsweb.wien

Die Bisamratte ist eine sehr grosse Wühlmaus mit dunkelbraunem Fell. Die Körperseiten und der Bauch sind heller gefärbt. An den Zehen der Hinterfüsse hat die Bisamratte Schwimmborsten. Sie besitzt einen langen und seitlich abgeflachten Schwanz. Sie leben meist in Paaren über eine oder zwei Fortpflanzungsperioden, dabei können zwei Weibchen ihre Jungen im gleichen Bau aufziehen. Die Paarungszeit ist zwischen März bis September, am häufigsten findet sie aber zwischen März bis April statt. Die Tragzeit dauert 30 Tage und die Bisamratte hat zwei bis drei Würfe pro Jahr. Die Mutter wirft dann im April bis Oktober 5 bis 8 (maximal 14) Junge mit einem Geburtsgewicht von 20 Gramm. Die Entwöhnung dauert 30 Tage und die Jungen werden am Ende des ersten- oder Anfangs des zweiten Lebensjahres Geschlechtsreif. Bisamratten leben in und am Wasser, ihre Bauten graben sie in erdige Ufer und an stehenden Gewässern können sie auch Burgen bauen. Die Bisamratte wurde von Nordamerika als Pelztier gezielt nach Europa gebracht wo sie in fast ganz Europa grosse Bestände gebildet hat. Sie wir wegen ihrer Eigenschaft, Dämme mit ihrer Grabtätigkeit zu durchlöchern stark bekämpft.