Walter Graf

Ein halbes Jahrhundert im Dienst von Wild und Wald

Walter Graf und sein treuer Begleiter der Dackel
Walter Graf und sein treuer Begleiter der Dackel

Am 31. März gab der langjährige Jagdaufseher Walter Graf seine verantwortungsvollen Ämter altershalber ab. Das nach 50-jähriger Tätigkeit als Jagdpächter/Jäger im Revier Glattfelden Süd (Chatzenstig) und 35 Jahren Jagdaufsicht im Revier Glattfelden Nord (Laubberg). Für Graf war die Hege und Pflege des Wildes ein grosses persönliches Anliegen. Die jagdliche Ethik und die Weidgerechtigkeit nahm er stets sehr ernst. Beides praktizierte er vorbildlich.

 

Der jagdliche Werdegang

Die ersten Kontakte mit der Jagd und Jägern knüpfte er bereits im Primarschulalter. Dank seinem Interesse an der Jagd und seinen guten Leistungen als Treiber wurde er schon als ca. 12Jähriger von Oktober bis Ende November jeden Samstagnachmittag als Treiber oder Treiberchef eingeladen. Die Taschengeldaufbesserung von 1 bis 2 Fr. und den reichhaltigen Zvieri wusste er auch zu schätzen. – Die Jugendriege, der FC Glattfelden oder Tanzabende konnten die jagdliche Passion nicht dämpfen. So übte er schon als ca. 25-Jähriger das Weidwerk im Chatzenstig aus. Wenig später bestand er auch die Jagdaufseherprüfung.

 

Der passionierte Jäger

In den Wintermonaten betrieb er intensiv die Fuchsjagd. Mit grösster Sorgfalt und Präzision balgte er nicht nur Füchse, sondern auch Marder ab. Weil er dieses Handwerk so meisterhaft beherrschte, wurde er jeweils zu Instruktionskursen in die Jägerausbildung eingeladen. – 1978 legte er die erste Wildsau auf die Schwarte. Damals eine Sensation! Wegen Wildunfällen rückte Walter Graf über 1000-mal aus. Gelegentlich mussten verunfallte Tiere erlöst wer den. Andere Male waren aber Automobilisten zu trösten, und sie brauchten seinen moralischen Beistand.

 

Der Revier-Allrounder

In den 50 Jahren baute Graf ca. 75 Hochsitze. Mit sehr grosser Sorgfalt, Präzision, Perfektionismus und Liebe zum Detail zeigte er auch hier sein handwerkliches Geschick. Wegen Wildschäden waren gelegentlich auch einmal erboste Landwirte zu beruhigen. Dies gelang ihm meistens dank seinem fairen, sachlichen, korrekten Umgang mit den Geschädigten. Dank der regelmässigen Kontaktpflege mit den Bauern und dem seriösen Beurteilen der Schäden. In den vergangenen 30 Jahren füllte er rund 600 Wildschadenformulare aus.

 

Seine Dackel

Den Glattfeldern ist sicher schon ein grüner Suzuki mit Dackel auf dem Beifahrersitz begegnet, der den Kopf aus dem Fenster hielt. In diesen Jahren waren die Dackel seine treuen Begleiter.

 

Jagdfreie Zeit

Für die jagdfreie Zeit wünschen wir Walter Graf alles Gute, auch viele schöne, unbeschwerte Stunden mit Frau Alice, sehr viel Freude in der Familie, an Haus und Garten oder im Wirtli.

 

Mit herzlichstem Weidmannsdank

Deine Jagdkameraden

 

Bericht erschienen im "Der Glattfelder vom Donnerstag 20. April 2017"