Brand im Jagdhaus

Alarm

Am Sontag Morgen, den 25.04.2010, wurde ich von meinem Pager der Feuerwehr Glattfelden geweckt. Ich entzifferte auf dem Display, dass unsere Jagdhütte auf dem Laubberg in Brand ist. So schnell wie möglich machte ich mich auf den Weg in unser Feuerwehrlokal, wo ich mich mit Brandschutzjacke und Hose ausrüstete. Schon ging's mit dem Personentransporter in Richtung Brandort.


Von weitem sahen wir schon die schwarze Rauchwolke in der Morgendämmerung über unserem Jagdhaus aufsteigen.

Vor Ort

Als wir dann endlich im Jagdhaus ankamen, war die Aussengrillstelle bereits in Vollbrand.Ich rüstete mich sofort mit dem Atemschutzgerät aus. Mit meinen Feuerwehrkameraden konzentrierten wir uns sofort auf das Halten des übrigen Gebäudes (Jägerstube, Eingangsbereich und Küche). Leider hatten wir aber nur das Wasser (1500 Liter), welches sich auf unserem Tanklöschfahrzeug befand, zur Verfügung. Dieses Wasser reichte natürlich überhaupt nicht aus. Es kam, wie es kommen musste: Während unsere Feuerwehrkameraden eine 800 Meter lange Transportleitung vom nächsten Hydranten zu unserem Tanklöschfahrzeug bauten, mussten wir zusehen, wie das Feuer allmählich auf die Jägerstube übergriff. Dieser Anblick wird mir dauerhaft in Erinnerung bleiben. Das zur


Überbrückung der Aufbauzeit der Transportleitung herbeigeeilte Universallöschfahrzeug mit weiteren 6000 Litern Wasser der Stützpunktfeuerwehr Bülach ermöglichte uns, den Eingangsbereich und die Küche vor den Flammen zu retten. Als unsere Kameraden die Transportleitung erstellt hatten und wir endlich genügend Wasser zur Verfügung hatten, bekamen wir das Feuer relativ schnell in den Griff.

Nach dem Löschen

Unmittelbar nachdem wir die Löscharbeiten beendet hatten, nahmen die Brandermittler der Kantonspolizei die Ermittlungsarbeit auf. Sie stellten dabei relativ schnell und eindeutig fest, dass das Feuer wegen eines altersbedingten Defektes am Kamin des Aussencheminées entstanden ist. Laut den Brandermittlern war offensichtlich die Isolation des 1959 erbauten Kamins durch die Überalterung so dünn, dass im Gebälke des Aussendachs ein Mottbrand entstand. Dieser entwickelte sich im Laufe der Nachtstunden zu einem Grossbrand. Glücklicherweise bemerkte eine Zeitungsausträgerin die Rauchsäule und meldete dies der Feuerwehr.


Danke

Die Jagdgesellschaft Laubberg bedankt sich für den grossartigen Einsatz der Feuerwehr Glattfelden. Hätte die Feuerwehr nicht verhindert, dass das ganze Jagdhaus abgebrannt wäre, würden wir heute kein Jagdhaus mehr besitzen, denn an dieser Stelle hätte kein Haus mehr gebaut werden dürfen.


Persönliche Anmerkung

Für mich persönlich war dies einer der schwierigsten Brandeinsätze in meiner Zeit als Angehöriger der Feuerwehr. Da ich als Mitglied der Jagdgesellschaft Laubberg machtlos mit ansehen musste, wie unser Jagdhaus ein Raub der Flammen wurde. Mit diesem Jagdhaus verbinde ich sehr viele schöne Stunden, welche ich mit meinen Jagdkameraden dort verbracht habe.

Sergio Taiana